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Die Alte Handelsbörse ist Leipzigs ältestes Versammlungsgebäude der Kaufmannschaft und gleichfalls eines der ältesten Barockbauwerke der Stadt überhaupt.
Der Beschluss zum Bau ging am 6. Mai 1678 von 30 Großkaufleuten aus, nachdem es zur Tradition geworden war, sich zum Abschluss großer Geschäfte in einem neutralen Raum zu treffen und diese zu besiegeln. Noch im selben Monat, am 30. Mai wurde mit dem Bau begonnen.
Der Entwurf der Alten Börse weist in vielen Details Parallelen zum Palais im Großen Garten und dem Lusthaus im Italienischen Garten in Dresden auf.
Der Entwurf des Gebäudes stammt mit großer Wahrscheinlichkeit von Johann Georg Starcke, dem Oberlandbaumeister des Oberbauamtes am Hofes Georg II. in Dresden. Zur Gestaltung des Innenraumes wurden offenbar keine Entwürfe beauftragt. An der Ausführung des Gebäudes waren neben dem Leipziger Ratsmaurermeister Christian Richter unter anderem die Steinmetze Andreas Junghans aus Rochlitz, Hans Caspar Beck aus Laucha und Melchior Bock aus Zeitz, sowie der Zimmerermeister Christian Schmied beteiligt. Bereits 1679 wurde das im Rohbau fertiggestellte Gebäude erstmals in Benutzung genommen. Vollständig fertiggestellt wurde die Alte Handelsbörse jedoch erst im Jahre 1687.
Oberhalb der zweiarmigen prunkvollen Treppenanlage halten zwei geflügelte Knaben, einer mit einem Merkurstab, ein prunkvolles Leipziger Stadtwappen. Während die zweite Etage als Börsensaal genutzt wurde, vermietete man das Erdgeschoss an Kaufleute. Die Fassaden des freistehenden Gebäudes sind auf allen Seiten gleichmäßig mit hochrechteckigen und darüber niedrig querrechteckigen Fenstern versehen. Die Alte Handelsbörse vereint damit Elemente des niederländischen ebenso wie des italienischen Barocks, was sie zu einem ganz besonderen Schmuckstück der Leipziger Baukunst macht.
Die im Erdgeschoß befindlichen Gewölbe wurden an Kaufleute vermietet. Der für Börsenversammlungen errichtete Saal im Obergeschoß diente außerhalb der Messen als Redoutensaal und wurde zum Abhalten von Auktionen genutzt.
Nach dem Ende der Befreiungskriege und der Wiedereröffnung der Börse wurde 1816 ein Umbau und eine Erweiterung des Gebäudes nach Entwürfen des Leipziger Baudirektors Johann Carl Friedrich Dauthe und des Karlsruher Baudirektors Friedrich Weinbrenner vorgenommen. Mit dem Wachstum des Messeaufkommens in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, wurde der Bau der Neuen Börse beschlossen.
Nach 1887 diente der Börsensaal als Sitzungslokal für die Stadtverordneten. Zwischen 1905 und 1907 wurde der 1816 errichtete Vorbau niedergelegt und die ursprüngliche Gestalt des Gebäudes mit Vorplatz wieder hergestellt.
Im Zweiten Weltkrieg brannte die Alte Handelsbörse vollständig aus, was zum Verlust der wertvollen Stuckdecken des Italieners Giovanni Simonetti und der von Johann Heinrich geschaffenen Deckenausmalung führte. Das 1943 zerstörte Gebäude wurde durch ein Notdach gesichert. Ab 1955 begannen die Arbeiten zur Wiederherstellung. Diese wurden 1962 abgeschlossen. In der Folge erhielt das Gebäude seine heutige Farbgebung. Der ehemalige Börsensaal wird seit dem für kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerte und Ausstellungen genutzt.
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Aus den separaten Einzelbewertungen über die Sehenswürdigkeit ergibt sich die Gesamtbewertung
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